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Nachhaltige Weihnachten – so geht’s. [1]

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  • Lesedauer:7 min Lesezeit
  • Beitrag zuletzt geändert am:8. Dezember 2019

Wie lässt sich die Weihnachtszeit möglichst nachhaltig gestalten?

Weihnachten – die Zeit der vollen Geschäfte am Samstagnachmittag, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt zwischen importierten Dekoartikeln und überteuerter Bratwurst, billiger Schokolade im Adventskalender und dem Gefühl, noch viel zu viel erledigen zu müssen. Aber auch: Zeit, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Zeit, Weihnachtskarten mit lieben Worten zu versenden, Päckchen mit selbstgebackenen Plätzchen zu verschenken und am Jahresende innezuhalten.

Was an Weihnachten (nicht) nachhaltig ist und welche kleinen Veränderungen dabei helfen, die Vorweihnachtszeit und das Weihnachtsfest anders zu gestalten sowie Tipps für nachhaltige Geschenke und Bastelideen wollen wir in den nächsten Wochen mit euch teilen. Und in diesem Beitrag fangen wir damit an:


Was ist an Weihnachten (nicht) nachhaltig?

Weihnachtsbäume

Bild von Toni Cuena auf unsplash.com

Irgendwie gehört er ja doch dazu – der Weihnachtsbaum. Ob groß, klein, krumm und schief oder so großgewachsen, dass er oben an die Decke stößt. Die meisten in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume (in Deutschland waren das 2018 rund 29,8 Millionen Stück) sind Nordmanntannen. Sie brauchen circa 25-30 cm pro Jahr- und besetzen währenddessen viel Fläche (in Deutschland ca. 50.000 Hektar Monokultur), die auch anders genutzt werden könnte – z.B. als naturnaher Mischwald und Erholungsgebiet. Viele der Bäume werden aber auch aus dem europäischen Ausland importiert, und haben schon einen weiten Transportweg hinter sich, wenn wir sie hier kaufen können. Es ist deshalb besser, eine einheimische Sorte wie Fichte, Kiefer oder Tanne zu kaufen. Außerdem sind die meisten Bäume mit Pestiziden und wachstumsfördernden Mittel gespritzt worden. Der BUND hat in einigen Untersuchungen sogar fünf der stärksten Pestizide, die momentan in Europa erlaubt sind, gefunden. Der klassische Weihnachtsbaum ist also nicht so nachhaltig und umweltschonend. Aber es gibt Alternativen!

  • Man kann einen Baum im Topf mieten, der nach Weihnachten wieder ausgepflanzt wird – häufig bekommen diese Bäume aber einen Kälteschock beim Auspflanzen oder werden an den Wurzeln zu stark beschnitten, um in den Topf zu passen, weshalb sie häufig eingehen. Diese Alternative ist also auch nicht die beste Wahl. In NRW kostet das Mieten ca. 90 Euro für drei Wochen und ist bei diesem Anbieter möglich.
  • Einen Tannenbaum in den Garten pflanzen und schmücken – so hat man viele Jahre Freude daran.
  • Wer keinen Garten hat und keinen Baum im Topf kaufen möchte, kann beim Kauf eines “normalen” Weihnachtsbaums zumindest auf eine Zertifizierung achten. Hierzulande sind das Bäume mit dem “Naturland”- oder dem “FSC”-Siegel. Bei Robin Wood kann man nachlesen, wo man diese Bäume kaufen kann. Hier in der Nähe gibt es z.B. in den Bauhaus-Filialen in Düsseldorf-Reisholz und -Gerresheim sowie in der Adolphy-Gärtnerei in Mettmann biozertifizierte Bäume.
  • Oder ihr baut einen Weihnachtsbaum selbst – zum Beispiel aus Restholz, Ästen, Zweigen oder was ihr so zur Hand habt. Inspirationen gibt es zuhauf’ im Internet!

Weihnachtsgeschenke

Weihnachtsgeschenke – Bild von Andrew Neel auf unsplash.com

Alle Jahre wieder… kaufen viele Leute viele Geschenke und geben im Schnitt 472 Euro aus. Der Einzelhandel nutzt die Vorweihnachtszeit und weckt mit Angeboten die Kauflust. Aber mal ehrlich – wie viele Geschenke bekommt ihr, die ihr wirklich braucht? Vor allem die “Verlegenheitsgeschenke” von entfernten Verwandten oder Kolleg*innen – Kosmetiksets, Duschgel, Kerzen, und Dekokram, den niemand braucht.

Unsere Tipps: Schreibt Wunschzettel – so könnt ihr euch Sachen wünschen, die ihr wirklich benötigt. Wünscht euch nachhaltig, fair und ökologisch produzierte Produkte. Schenkt Zeit statt Zeug – Konzertkarten, ein gemeinsames Abendessen, ein Ausflug, Kinotickets – nichts ist so wertvoll wie die Zeit, die man sich für eine andere Person nimmt. Verpackt eure Geschenke in Zeitungspapier, Altpapier, bedruckte oder/und selbstgenähte Stoffbeutel – Inspirationen findet ihr zum Beispiel auf diesem Pinterest-Bord. Oder achtet bei gekauftem Geschenkpapier auf den “Blauen Engel” – das Siegel kennzeichnet recyceltes Papier. Das bunt bedruckte “Normalpapier” ist häufig beschichtet und kann deshalb nicht recycelt werden – muss also verbrannt werden.

Weihnachtsbeleuchtung

Es sieht wunderschön aus – und verbraucht sehr viel Energie. Achtet bei Weihnachtsbeleuchtung darauf, Lichterketten mit LED-Birnen zu verwenden, denn diese verbrauchen weniger Strom und halten länger. Außerdem macht es einen wirklich großen Unterschied, ob der Strom für die Beleuchtung Ökostrom ist, oder nicht. Informationen zu verschiedenen Anbietern und Tarifen findet ihr zum Beispiel bei Utopia.

Weihnachtsdeko

Weihnachtsdeko gehört zu Weihnachten wie Adventskalender und Plätzchen. Aber auch hier gibt es nachhaltige Varianten; sei es tolle selbstgemachte Upcycling-Dekoration, die Krippe, die seit Generationen im Familienbesitz ist, Omas Kerzenhalter oder die nachhaltig und fair produzierten Kerzen. Und falls ihr doch mal was anderes braucht: Bevor ihr neu kauft, kommt lieber zu unserem Weihnachtsdekotausch am 1. Dezember im Unverpacktladen “Local Unverpackt” in Ratingen-Mitte! Bringt ungeliebte Weihnachtsdeko mit und tauscht mit anderen – so schonen wir Ressourcen und hübschen trotzdem die Wohnung auf.


In den nächsten Wochen werden wir noch weitere Tipps für nachhaltige Weihnachten hier teilen… schaut also öfter mal rein!

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