Onlinekarte zu Initiativen und Gruppen in NRW vom Projekt MehrWertKonsum

Ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich Nachhaltigkeit NRW-weit sichtbar zu machen und zu vernetzen, hat sich das Projektteam “Engagement für Nachhaltigkeit” des Gesamtprojektes MehrWertKonsum der Verbraucherzentrale NRW auf die Fahnen geschrieben. Auf der geschaffenen Plattform werden aktive Menschen, Aktionen, Initiativen und Vereine vorgestellt. Sie dient als Anlauf- und Vernetzungsplattform für nachhaltiges bürgerschaftliches Engagement. Im Terminkalender sind NRW-weite Veranstaltungen zu finden. Auf diversen sozialen Plattform werden viele nützliche Informationen zum Thema geteilt. Ein Engagement-Werkzeugkasten steht mit vielen Ratschlägen und Informationen zu allen möglichen Fragestellungen bereit. Und es wurde eine Mitmachkarte programmiert, auf der Initiativen in den Bereichen Lebensmittel retten + selbst anbauen, Teilen + tauschen, Fahren und transportieren, Reparieren und upcyceln und Müll vermeiden dargestellt sind. Diese Karte zeigt nicht nur wo was los ist, sondern ist gleichzeitig eine Anlaufstelle und Überblickplattform für Menschen, die sich ebenfalls engagieren wollen. Damit in NRW in möglich weiträumige Gesamtübersicht für nachhaltiges Engagement ersichtlich ist, sollten bestehende Initiativen, Vereine und Gruppen, die noch nicht eingetragen sind, über eine Eintragung nachdenken. Wollt ihr eingetragen werden, schreibt eine Mail an initiativen@verbraucherzentrale.nrw. Ein weiterer Vorteil einer Eintragung: Das Team von MehrWertKonsum kann euch zu Veranstaltungen und Vernetzungstreffen einladen. So könnte ihr euch noch besser mit anderen Menschen austauschen, neue Mitstreiter:innen hinzugewinnen und euch gezielter für euer Thema starkmachen. Ratingen.nachhaltig darf diese Onlinekarte dankenswerterweise nutzen.

Zero Waste Onlinekarte von Wasteland Rebel

Die Bloggerin Shia Su ist eine sehr bekannte Zero Waste-Aktivistin. Ihr Ziel: Einen möglichst nachhaltigen Lebensstil pflegen. Sie bloggt auf ihrer Webseite Wasteland Rebel zum Thema, hat ein Buch veröffentlicht, hält viele Vorträge und hat einen Zero Waste Onlinekarte zur Verfügung gestellt, auf der Unverpackt-Läden, Läden mit unverpackten Zusatzangebot, Unverpackt-freundliche Geschäfte, die z. B. eigene Gefäße akzeptieren, Milchtankstellen und Geschäfte, die plastikfreie Non-Food-Gegenstände anbieten, verzeichnet. Die meisten Eintragungen finden sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in der Niederlande, Belgien, dem Vereinigten Königreich, Norwegen, Polen, Dänemark u. a. europäischen Ländern sind erste Eintragungen zu sehen. In Ratingen wurden die Läden Barrique Ratingen und Local Unverpackt Ratingen bereits eingetragen. Wenn ihr einen Laden melden wollt, nutzt das Onlineformular.

Frische und gesunde Lebensmittel direkt vor deiner Haustür: Die Mundraub.org Onlinekarten

Laut Wikipedia ist der Begriff Mundraub ein nicht mehr verwendeter Terminus des deutschen Rechtes. Er beschreibt die Unterschlagung oder den Diebstahl von Nahrungs- und Genussmitteln, wurde im Jahr 1975 abgeschafft und durch den Tatbestand Diebstahl ersetzt, der die strafrechtliche Bedeutung aufgewertet.

Doch wird ein Diebstahl begangen, wenn man unterwegs erntet und pflückt? Jein: Wenn man z. B. über den Zaun einer privaten Apfelplantage klettert und dort Äpfel pflückt oder wenn man auf öffentlichen Grünflächen Blumen pflückt? (Zumeist) Ja! Ist die Plattform Mundraub.org und deren Onlinekarte damit illegal? Nein! Denn aus dem § 39 Abs. 3 des Bundesnaturschutzgesetzes ist Folgendes zu entnehmen:

(3) Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.

BNatzSchG § 39 „Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen“

Man darf demnach Pflanzen, Pilze & Co. unter Beachtung der gesetzlichen Auflagen für den persönlichen Gebrauch entnehmen und keinem gewerblichen Zweck zuführen. Kurz: Brombeeren für die eigene Marmelade pflücken ist okay, diese in großem Stile ernten und auf dem örtlichen Markt verkaufen, nicht. Man spricht von der sogenannten „Handstraußregelung“. Übrigens gilt dies zumeist ebenso für Früchte von Obstgehölzen: Diese kann, anders als Blumen, häufig auch in Parks und auf öffentlichen Flächen geerntet werden. In der frei zugänglichen Natur allemal. Wenn ihr euch nicht sicher seid, fragt bei eurer örtlichen Stadtverwaltung nach. Meist ist die Ernte sogar erwünscht.

Jedoch sollte man Vorsicht walten lassen, denn es gibt Pflanzen, Pilze & Co., die unter besonderem Naturschutzrecht stehen und nicht entwendet werden dürfen. Zudem gibt es Orte, die nicht betreten werden dürfen, z. B. Naturschutzgebiete. Damit gleichbedeutend ist das Pflücken oder die Ernten verboten; auch wenn z. B. die Pflanze selbst nicht unter besonderem Schutz steht. Lest euch bitte dazu den Artikel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit durch, schaut auf die dort genannte Webseite WISIA (Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz) und auf die dort publizierte Liste der in Deutschland streng geschützten heimischen Tiere und Pflanzen gemäß 7 Abs. 2 Nr. 7 und Nr. 14 BnatSchG.

Kommen wir nach dem rechtlichen Vorspiel nun auf die 2009 entstandene Initiative Mundraub.org. Sie hat sich nach eigener Aussage zum Ziel gesetzt, essbare Landschaft sichtbar zu machen.

Unsere Vision: ist eine Gesellschaft, die ein nachhaltiges und gemeinschaftliches Verständnis für die Bedeutung der essbaren Landschaft hat.

mundraub.org // Über uns

Durch die Onlinekarte und die Möglichkeit der Kartierung, die jede und jeder von uns durch selbstständige Eintragungen voranbringen kann, können Orte in der frei zugänglichen Natur und Kulturlandschaft sichtbar gemacht werden, die uns Menschen mit Nahrungsmittel versorgen. Oftmals schlummern an diesen Orten kulturelle Hintergründe, die durch die heutige permanente Verfügbarkeit von billigen Nahrungsmitteln in Vergessenheit geraden. Die Initiative hat ein Buch veröffentlicht, indem Essbares vor der eigenen Haustür vorstellt wird. Sie vernetzt Menschen und Gleichgesinnte, berät Kommunen, Unternehmen und hat einen Wirkungsbericht 2017/2018 veröffentlicht, indem die Reichweite auf die entstandenen Netzwerke, Kommunen und das wissenschaftliche Umfeld evaluiert wird.

Hinweis: Die auf dieser Seite gezeigten Onlinekarten wurden/werden nicht von Ratingen.nachhaltig programmiert, eingerichtet und gepflegt. Wir haben keinen Einfluss auf die hinterlegten Eintragungen und deren Aktualität. Sollten Fragen, Anregungen oder Wünsche aufgekommen, wendet euch bitte direkt an den/die Betreiber:in. Kennt ihr Onlinekarten die hier hingehören, schreibt uns gerne eine eMail.
Aussagen die mit rechtlichen Zusammenhängen in Verbindung stehen, erfolgen ohne Gewähr.

Photo by Waldemar Brandt // Unsplash

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