Eine Besonderheit in der Welt der Lebensstil-Rechner stellt der Ressourcenrechner des Wuppertal Instituts dar. Das Forschungsinstitut selbst erforscht seit den 1990er Jahren Wege der nachhaltigen Transformation.

Anders als die dargestellten Methoden der Bewertung des CO2-Fußabdrucks und die Berechnungen des ökologischen Rucksacks mittels des Globalen Hektars, wird hier das Gewicht des Verbrauchs natürlicher Ressourcen in Tonnen ermittelt, die für den jeweiligen Lebensstil relevant sind. Darunter fallen mineralische Rohstoffe (z. B. Metallerze, Erdöl, Kohle), Biomasse (z. B. Holz, Nahrungsmittel) oder Gesteine und Erdreich, z. B. der Bodenaushub beim Straßenbau. Das virtuelle Wasser, welches bei der Herstellung oder Erzeugung in einem Großteil unserer Produkte und Verfahren steckt, bleibt unberücksichtigt. Der Ressourcenrechner verfolgt das Ziele den „Mineralinput pro Serviceeinheit“ (kurz MIPS) zu ermitteln. Das dahinterstehende Konzept möchte jeden Schritt der Wertschöpfungskette eines Erzeugnisses erfassen – von der Wiege zur Wiege: Gewinnung, Produktion, Nutzung, Entsorgung/Abfall/Recycling. Durch die möglichst lückenlose Abdeckung der Wertschöpfungskette wird versucht, ein genaues Bild des Potenzials der Umweltbelastungen durch die Rohstoffentnahme widerzuspiegeln.

Ratingen.nachhaltig stellt den Ressourcen-Rechner vom Wuppertal Institut vor
Die Nutzeroberfläche des Ressourcen-Rechners vom Wuppertal Institut.

Der Rechner selbst ist mit 25 Fragen sehr umfangreich. Es werden die typischen Bereiche Wohnen, Mobilität, Konsum und Ernährung abgefragt. Hinzukommen noch die beiden Kategorien Freizeit und Urlaub. Nach jedem Abschnitt werden die verbrauchten Rohstoffe und Ressourcen in Tonnen angezeigt. Sind alle Eingaben getätigt, kann darüber hinaus die Forschungsarbeit des Wuppertal Institutes durch eine anonymisierte Erhebung unterstützt werden. Im Ergebnis ist der eigene Ressourcenverbrauch, der Durchschnittsverbrauch aller Nutzer und Nutzerinnen, die bis dato den Ressourcenrechner genutzt haben sowie das Höchstmaß der zur Verfügung Ressourcen im Rahmen eines nachhaltigen Zielwertes bis 2030 ersichtlich.

Das Wuppertal Institut spricht von 17 Tonnen pro Person im Jahr. Der Rechner bietet im Zuge der Ergebnisauswertung die Möglichkeit, die einzelnen Kategorien ein weiteres Mal durchzugehen; diesmal werden bei jeder Abfrage Tipps für eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs sowie eine Livevorschau bei der Wertveränderung angezeigt.

Titelbild: Dominik Vanyi on Unsplash